Erstmals mehrtägiger Streik bei Amazon Deutschland
Bisher gab es nur Tagesstreiks bei , die laut Geschäftsführung keine Auswirkungen hatten. Doch ab heute treten die Beschäftigten erstmals länger in den Streik.
Nach mehreren Warnstreiks und ganztägigen Streiks nun an den Amazon-Standorten Leipzig und Bad Hersfeld zu einem zweitägigen Streik auf, der mit der Frühschicht am 17. Juni 2013 beginnt. Verdi-Verhandlungsführer Bernhard Schiederig für Hessen sagte: "Bei jeder Aktion, die wir machen, beteiligen sich mehr Leute."
Jörg Lauenroth-Mago von Verdi Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erklärte: "Die Stimmung vor Ort wird immer besser und die Kollegen und Kolleginnen werden langsam richtig sauer über das Verhalten der Geschäftsführung von Amazon, sich keinen Millimeter in der Frage Tarifbindung zu bewegen." Die bisherigen in Bad Hersfeld und Leipzig hatten angeblich keinerlei Folgen für den Versand. Das hatte Unternehmenssprecherin Christine Höger Golem.de mitgeteilt.
"Weniger als 750 Mitarbeiter der drei betroffenen Logistikzentren, die für die beiden heutigen Schichten eingeplant waren, sind nicht zur Arbeit erschienen - über 80 Prozent der Mitarbeiter haben regulär gearbeitet, um Kundenerwartungen zu erfüllen. Daher kam es zu keinerlei Auswirkungen auf den Versand an Kunden."
Die Geschäftsführung bezeichnet Amazon als Logistikunternehmen, für das die Tarifverträge der Versandhandelsbranche nicht gelten, und lehnt Verhandlungen ab. An keinem der deutschen Standorte gibt es eine Tarifbindung. Das Unternehmen zahlt nach einem firmeneigenen Vergütungssystem, das laut Verdi deutlich unter den Tarifen des Einzel- und Versandhandels liegt.
In Hessen beträgt der Einstiegslohn bei Amazon 9,83 Euro, nach Tarif müssten es 12,18 Euro sein. In Leipzig beträgt der Einstiegslohn 9,30 Euro, nach Versandhandelstarif müsste Amazon 10,66 Euro pro Stunde bezahlen.
Höger hatte am 15. Mai erklärt: "Amazons Versandzentren sind Logistikunternehmen, die Kundenbestellungen ausführen. Mitarbeiter der deutschen Logistikzentren liegen mit ihrem Einkommen am oberen Ende dessen, was in der Logistikindustrie üblich ist: mindestens 9,30 Euro plus Boni im ersten Jahr, über 10 Euro im zweiten plus Unternehmensaktien nach zwei Jahren Betriebszugehörigkeit."
Die Verdi-Mitglieder wollen auch ein tarifliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld, Nachtarbeitszuschläge und Sonn- und Feiertagszuschläge durchsetzen.
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Erstmals mehrtägiger Streik bei Amazon Deutschland
Erstellt von
PaulaAbdul
, 17.06.2013 10:03
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